Reba Si » Allgemein http://reitbahnstrasse.de Kulturprojekt Reba 84 erhalten Sun, 19 Jun 2011 18:02:00 +0000 en hourly 1 Abschied http://reitbahnstrasse.de/2011/02/abschied/ http://reitbahnstrasse.de/2011/02/abschied/#comments Fri, 18 Feb 2011 21:18:15 +0000 Sebastian Laube http://reitbahnstrasse.de/?p=201 Seit einer Weile ist hier nichts mehr passiert und in der Reitbahnstraße passiert im Moment auch nichts mehr. Die GGG hat das Projekt erfolgreich vor die Tür gesetzt aber saniert wird auch nicht. Ein paar Protagonisten beteiligen sich nun am Haus- und Kulturprojekt Kompott, Weitere an kleineren Wohnprojekten. Traurig sind sie alle. Denn schon eine Weile ist Chemnitz nicht mehr was es einmal war. Eine Stadt voll Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Nun fangen Viele Menschen wieder weit unten an, ihre Ideen nach vorn zu bringen. Der Kampf um die Reba hat aber gezeigt, dass wir nicht allein sind. Danke für die großartige Unterstützung an alle SympathisantInnen. Ganz besonderer Dank gilt, all Denen die sich 2010 aktiv am Kampf um die Reba beteiligt haben. Unsere Feste, Partys und nicht zuletzt unsere Diskussionen haben viele wach gerüttelt oder ihr Bild der Stadt oder von uns gerade gerückt.

Zu Zwecken der Dokumentation wird diese Website noch eine ganze Weile online bleiben. Dieses Kapitel Stadtgeschichte sollte man nicht vergessen.

Viel Glück den ProtagonistInnen der Reba 84 bei ihren weiteren Bemühungen. Speziell dem Projekt Kompott wünsche viel Erfolg.

Sebastian Laube

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War’s das? Wer weiß! Aber: Wir machen Theater http://reitbahnstrasse.de/2010/08/wars-das-wer-weis-aber-wir-machen-theater/ http://reitbahnstrasse.de/2010/08/wars-das-wer-weis-aber-wir-machen-theater/#comments Sat, 28 Aug 2010 11:22:23 +0000 Kommentarmoderator http://reitbahnstrasse.de/?p=190 Das freie Institut für Bildung e.V. lädt zu einer szenischen Lesung in die Reba84.
Wann: Dienstag, 31.8., 20 Uhr
Wo: Reitbahnstraße 84, 1. Stock
Eintritt: frei

drei frauen – eine betriebsleiterin, eine gewerkschaftlerin, ihre
tochter – sind sind gegner – der moderne arbeits-markt hat sie dazu gemacht – dennoch gehören sie zusammen – was könnte die wirklichkeit verändern, wenn nicht eine bewegung, die niemanden draußen lässt – bilden sie, feindlich miteinander verbunden, nicht doch eine einzige stimme

der 31. august 2010 ist der letzte »offizielle« tag der reitbahnstraße 84 – die »REBA« als offenes kulturzentrum, alternatives forum und bunter klecks im quartier ist damit Geschichte.

WIR MACHEN THEATER ist unser beitrag zu diesem traurigen ende gleichzeitig der schönste weg zu einem neuen anfang

das projekt wird unterstützt vom europäischen fonds für regionale entwicklung (EFRE) und von der arbeiterwohlfahrt chemnitz

- Freies Institut für Bildung e.V.

www.fib-chemnitz.de

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Stellungnahme zum Überfall auf das alternative Kulturprojekt Reba84 http://reitbahnstrasse.de/2010/08/stellungnahme-zum-uberfall-auf-das-alternative-kulturprojekt-reba84/ http://reitbahnstrasse.de/2010/08/stellungnahme-zum-uberfall-auf-das-alternative-kulturprojekt-reba84/#comments Tue, 17 Aug 2010 21:32:27 +0000 Kommentarmoderator http://reitbahnstrasse.de/?p=182 Die Pressemitteilung des Beitreibervereins WKB der Reba84 sei hier verlinkt und mit einem kurzen Zusatz versehen:

Es versteht sich von selbst, dass wir einen derartigen Angriff auf Leib und Leben von Menschen verachtenswert finden. Wir wünschen den bei dem Angriff verletzten Party-Besuchern gute Besserung.

Die wenigen zum Vorfall Beifall klatschenden Anwohner sind durch derartige Aktionen einschlägig bekannt und spiegeln unserers Erachtens nach nicht die Meinung des Großteils der Anwohner wider.
Derartige Aktionen lassen uns nicht klein bei geben. Am Donnerstag findet die VoKü statt und am Freitag ist wieder public doing mit DJing.

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Public Doing setzt sich durch: Öffentliches Konzeptionstreffen vom Freien Institut für Bildung e.V. http://reitbahnstrasse.de/2010/07/public-doing-setzt-sich-durch-offentliches-konzeptionstreffen-vom-freien-institut-fur-bildung-e-v/ http://reitbahnstrasse.de/2010/07/public-doing-setzt-sich-durch-offentliches-konzeptionstreffen-vom-freien-institut-fur-bildung-e-v/#comments Fri, 23 Jul 2010 12:54:14 +0000 Sebastian Laube http://reitbahnstrasse.de/?p=179 Am Freitag, den 13.08. findet ab 18 Uhr das erste öffentliche Konzeptionstreffen vom Freien Institut für Bildung e.V. (FIB) in der Reba 84 statt. Thematischer Gegenstand ist das Theaterstück von Philippe Malone “Das Gespräch”.

Public Doing, heißt hier, dass wir alle an dem Theaterprojekt teilnehmen können als MitspielerInnen, BühnenmalerInnen, TechnikerInnen, Interessierte, Engagierte, Menschen allen Alters, die zum Thema Arbeit mehr Fragen als Antworten haben.
Vorkenntnisse oder Theatererfahrung sind nicht erforderlich (und vielleicht sogar hinderlich).

Mehr Infos auf der Homepage des Freien Institutes für Bildung e.V.
http://www.fib-chemnitz.de/Projekte/ARBEIT_2010/ARBEIT_2010_AUFRUF.html

Freitags ist Public Doing Tag. Vorbeischauen und überzeugen! sagt Reba Sí!

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Es geht noch weiter! Public Doing http://reitbahnstrasse.de/2010/07/es-geht-noch-weiter-public-doing/ http://reitbahnstrasse.de/2010/07/es-geht-noch-weiter-public-doing/#comments Thu, 01 Jul 2010 21:05:06 +0000 Sebastian Laube http://reitbahnstrasse.de/?p=174 Public Doing? Das heißt, gemeinsam was machen. Einfach so!

So zum Beispiel am 2. Juli ab 20 Uhr die Fenstersimse der Veranstaltungsfläche in der Reba beleben mit feurig schönen, zart lieblichen und exotisch fetten Pflanzen.

Du hast noch alte Balkonkästen und Pflänzlein übrig, dann unbedingt mitbringen!

Begrünung

Begrünung am 2. Juli

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Besucherrekord beim “Festival Reba Sí” – Danke Chemnitz! http://reitbahnstrasse.de/2010/06/besucherrekord-beim-festival-reba-si-danke-chemnitz/ http://reitbahnstrasse.de/2010/06/besucherrekord-beim-festival-reba-si-danke-chemnitz/#comments Mon, 07 Jun 2010 09:04:48 +0000 Sebastian Laube http://reitbahnstrasse.de/?p=170 Vom 4. bis zum 6. Juni fanden sich über 700 Besucher beim Kulturfestival in der Reitbahnstraße 84 ein. An diesen drei Tagen gab es in den Schaufenstern eine umfangreiche Ausstellung der Bildenden Kunst. Provokative Street Art war dabei ebenso vertreten wie etablierte Kunst oder eine Ausstellung keramischer Plastiken aus einem generationsübergreifenden, soziokulturellen Filmprojekt. Und neben den Acrylbildern, Drucken, Grafiken, Zeichnungen und Fotografien gab es am Freitag ein weit gespanntes Film-, Hörspiel- und Literaturprogramm mit Werken von jungen Künstlern aus Italien, Brasilien, Frankreich und der Region. Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der Musik: von Jazz bis Minimal-Techno. Das aufstrebende Hit-Rap-Duo “Beatpoeten” aus Hamburg war extra angereist, um ein Statement für kulturelle Freiräume abzugeben. Ihr Auftritt war 100 % Energie und 100% Solidarität. Wie alle anderen Künstler verzichteten sie auf eine Gage. Dafür war der Eintritt frei und die Chemnitzerinnen und Chemnitzer nutzten die Gelegenheit, die “Reba” mal richtig kennen zu lernen. Das zahlreich erschienene, bunt gemischte Publikum sorgte dafür, dass die Veranstaltung tatsächlich zu dem wurde, als das sie angekündigt war: eine Kunstdemonstration und zwar für den Erhalt des selbstverwalteten Kultur- und Wohnprojektes am Standort Reitbahnstraße 84.

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Es war einmal… Die EXKA Chronik http://reitbahnstrasse.de/2010/05/es-war-einmal-die-exka-chronik/ http://reitbahnstrasse.de/2010/05/es-war-einmal-die-exka-chronik/#comments Tue, 18 May 2010 08:56:01 +0000 Sebastian Laube http://reitbahnstrasse.de/?p=128 via EXKA.org: Der zeitliche Abstand von Juni 2007 bis heute, von der Hausbesetzung in der Karl-Immermannstraße 23/25 bis zur Kündigung des Wohn- und Kulturprojekts Reba 84 in der Reitbahnstraße 84 seitens der städtischen GGGmbH, lässt es unsererseits, den Aktiven des Experimentellen Karree e.V., notwendig erscheinen, eine zusammenfassende Chronik dieses, wahrscheinlich für alle Parteien langwierigen, schwierigen und oft nicht durchschaubaren Prozesses zu erstellen. Wichtig ist uns dabei v.a. die Nachvollziehbarkeit der Handlungen der vielen unterschiedlichen AkteurInnen, zu ermöglichen. Eine komplexe Darstellung des Planungsprozesses steht aber noch aus. Zum Beispiel, die Frage, woran das Experimentelle Karree scheiterte und die AkteurInnen und IdeengeberInnen diesen Standort zum 30.06.2010 verlassen müssen? Und: Aus welchem Grund der Stadtratsbeschluss zur Reitbahnstraße 84 und dem Experimentellem Karree nicht umgesetzt wurde? ? Unter anderem.

Die vorliegende Chronik kann in ihrer Fragmentarität nur ein Baustein dafür sein, um dies künftig besser beantworten zu können. Als Ergänzung zu der Chronik empfehlen wir die im Juni 2009 vom ExKa e.V. gezogene Zwischenbilanz, mit Erörterungen zu den zutage getretenen Problemen während des Planungsprozesses – veröffentlicht in der Broschüre “Das Experimentelle Karree – Zum Stand der Dinge“. Bereits zu diesem Zeitpunkt, Sommer 2009, gab es keine von der städtischen Tochter gewollte Chance mehr für das ExKa am geplanten Standort. Hilfreich für ein tieferes Verständnis kann auch die im Anschluss der Chronik getroffene Auswahl von Presseberichten sein.

Der Verein Experimentelles Karree e.V., der sich zum Ziel gesetzt hatte, das Wohn- und Kulturprojekt Reba 84 (des WkB e.V´s), am Standort zu unterstützen und das leerstehende Karree entsprechend zu planen und mitzugestalten, sieht in der momentanen Situation, der Kündigung des WkB e.V.´s, seine Arbeitsgrundlage entzogen. Die untenstehende Auflistung markiert somit auch eine Art Bilanz der bisherigen Tätigkeiten beider Vereine.

Es ist klar, dass eine chronologische Aufreihung der Ereignisse anderer AkteurInnen, wie z.B. der GGGmbH, des Stadtplanungsamtes Chemnitz und der privaten Eigentümer, bestimmte Stichpunkte und Daten anders beschreiben oder hervorheben würden. Die hier vorliegende soll deshalb auch eine Aufforderung an die anderen Beteiligten sein, den Prozess zum jetzigen Zeitpunkt aufzuarbeiten.

Die Broschüre steht zum Download bereit (4 MB).

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Die Unterstützerliste ist online! http://reitbahnstrasse.de/2010/05/unterstutzerliste-endlich-online/ http://reitbahnstrasse.de/2010/05/unterstutzerliste-endlich-online/#comments Tue, 11 May 2010 06:25:57 +0000 Sebastian Laube http://reitbahnstrasse.de/?p=121 Der Freiraum Reitbahnstraße 84 ist in Gefahr. Das geht nicht nur eine Hand voll Chemnitzer an, sondern betrifft alle! Um das zu illustrieren, haben wir verschiedene Chemnitzer mit der Bitte angesprochen, uns Ihre Stimme zu leihen. Die aktuelle Liste der Unterstützer könnt ihr unter supporter.reitbahnstrasse.de sehen.

Die Unterstützer kommen aus allen möglichen Bereichen: Anwohner, Kunst- und Kulturschaffende, Politiker, Gewerbetreibende, etc. Nach und Nach treffen Ihre Antworten bei uns ein. Es lohnt sich also, öfter vorbeizuschauen.

Jeder ist eingeladen, selbst seine Stimme für die Reba zu erheben. Auf der Supporter-Seite kannst du selbst deine Meinung eintragen.

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Solidarität mit Radio T http://reitbahnstrasse.de/2010/05/solidaritat-mit-radio-t/ http://reitbahnstrasse.de/2010/05/solidaritat-mit-radio-t/#comments Sun, 09 May 2010 20:39:54 +0000 Kommentarmoderator http://www.reitbahnstrasse.de/?p=107 Die freien Radios in Sachsen sind seit dem 17.4., also nunmehr über 22 Tagen, vom überwiegenden Teil ihrer Hörer abgeschnitten. Apollo-Radio, das ein Gemeinschaftsprojekt der kommerziellen Radioanbieter in Sachsen ist, hatte beim Sendemastbetreiber Media Broadcast darauf hingewirkt dass Radio T, Coloradio und Radio Blau nicht mehr über UKW ausgestrahlt werden. Die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) duldete diesen – nach Ansicht der freien Radios und Sachverständigen – rechtswidrigen Eingriff in die sächsische Radiolandschaft. Die freien Radios Sachsen werden deshalb rechtliche Schritte einleiten (bzw. haben dies bereits getan).

Die freien Radios haben in vielfältiger Weise  auf diese Vorkommnisse aufmerksam gemacht. Radio T tat dies u.a. am 19.4. und am 26.4. durch Kundgebungen vor dem Sitz von Apollo-Radio auf der Carolastraße. Zu letzterem Termin gab die Initiative “Reba Sí” die folgende Solidaritätserklärung ab:

Die Initiative “Reba Sí”, die sich für den Erhalt des Wohn- und Kulturprojektes an der Reitbahnstraße 84 einsetzt, und die freien Radios in Sachsen haben eine entscheidende Sache gemeinsam: mit der SLM & Apollo-Radio (und den dahinter stehenden Sendergruppen) und der GGG scheinbar übermächtige Gegner, die nicht-kommerzielle, niedrigschwellige Angebote und Freiräume unterbinden und fatalerweise unterbinden können.

Beweggründe der scheinbar übermächtigen Gegner sind kommerzielle Interessen und der Wunsch nach Erhaltung des desolaten Status Quo in der Frage der Finanzierung der freien Radios und der Wunsch nach Erhaltung des desolaten Status Quo in Sachen Stadtentwicklung durch eigenverantwortlich handelnde Initiativen wie z.B. dem Experimentelle Karree.

Diese Gegner sind riesige, scheinbar außer Kontrolle geratene Maschinerien. Außer Kontrolle geraten wirken sie durch das absurde Finanzierungsmodell der freien Radios in Sachsen und durch die lediglich kurzfristig gewinnorientierten, städtebaulichen Maßnahmen der GGG. Sie sind es aber nur “scheinbar”, da ihre inneren Logiken funktionieren – nämlich der Erhaltung der Maschinerien und somit dem desolaten Status Quo dienen.
Sie setzen sich dabei im Falle der GGG über Stadtratsbeschlüsse hinweg oder billigen im Falle der SLM den Gesetzesbruch von Apollo-Radio und die Verleumdung der freien Radios als „Zechpreller“.
Diese Maschinerien, die gegen jede Logik geschaffen wurden, müssen zur Vernunft gebracht oder abgeschafft werden.

Es geht hier um Bewusstsein, Bewusstein dafür, dass Freiräume, die jedem zustehen, abgeschafft werden sollen. Bewusstsein dafür, dass hier die Unsinnigkeit über die Sinnhaftigkeit triumphieren soll.

Die Initiative “Reba Sí” will die freien Radios in ihrem Kampf nicht nur unterstützen, sie muss es auch, 1.) aus ihrem eigenen Anspruch heraus – nämlich dem Einfordern, dem Schaffen und Erhalten von Freiräumen und 2.) ist die Initiative “Reba Sí” auf Freie Kanäle wie Radio T angewiesen, um eben diesen Anspruch zu veröffentlichen. Es bleibt dabei – die freien Radios sind und machen frei und müssen frei bleiben.

Am 3.5., dem Tag der Pressefreiheit, fand im Dresdener Landtag eine Anhörung zur Änderung des Landesmediengesetzes statt, welche die – deutschlandweit einzigartige – Finanzierung der Sendeleitungskosten der freien Radios durch einen kommerziellen Anbieter neu regeln soll. Der gemeinsam von den drei Oppositionsparteien eingebrachte Gesetzesentwurf wurden von 7 der 8 gehörten Sachverständigen unterstützt. Lediglich der als Sachverständiger geladene Referent der SLM-Verwaltung lehnte diesen Vorschlag ab.

Bei den derzeitigen Mehrheitsverhältnissen im Sächsischen Landtag ist allerdings die Änderung des Landesmediengesetzes, und demzufolge eine sinnvolle und v.a. preiswerte Regelung der Finanzierung der sächsischen freien Radios, eher aussichtslos.

Die freien Radios, so auch Radio T aus Chemnitz, kann man weiterhin online empfangen.

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Von der Schönheit der Chance http://reitbahnstrasse.de/2010/05/von-der-schonheit-der-chance/ http://reitbahnstrasse.de/2010/05/von-der-schonheit-der-chance/#comments Sun, 02 May 2010 14:39:08 +0000 Sebastian Laube http://www.reitbahnstrasse.de/?p=90 Man muss auch mal nein sagen können!

Die Stadt Chemnitz ist eine eher kleine Großstadt und kämpft mit den üblichen Problemen ostdeutscher Industriehochburgen. Kennzeichnend ist der Verlust an Einwohnern und Urbanität. Trotz stetigem Abriss von Wohnsubstanz stehen ungefähr 30.000 Wohnungen in Chemnitz leer. Hier setzt der Streit an, ob dies als Freiraum oder zu beseitigender Schandfleck zu betrachten ist. Nach Jahren des ungebremsten Abriss stadtbildprägender Quartiere, insbesondere auf dem Sonnenberg und in der Innenstadt, wandelt sich allmählich der Umgang mit der eigenen Stadt. Ein Hintergrund ist zweifellos die Änderung in den Förderbedingungen im Bundesprogramm Stadtumbau Ost, der in Chemnitz vor allem als Stadtabriss Ost umgesetzt wurde. Abriss ist seit dem 1.01.2010 deutlich weniger lukrativ und sollte damit kaum noch Freunde finden. Eine neue Strategie ist bereits auf dem Sonnenberg sichtbar. Dort wird plötzlich nicht mehr abgerissen sondern eingemottet. Aber nicht nur finanzielle Gründe stehen hinter diesem Wandel. Bürgerinitiativen verschiedenster Art wurden gegründet, um eigene Ideen einzubringen, wie der von der Politik als notwendig angekündigte Stadtumbau aussehen könnte. Dabei gibt es länger agierende, räumlich nicht gebundene Gruppen wie das Stadtforum (www.stadtforum-chemnitz.de), die den Kampf gegen den Abriss „historischer Substanz“ aufgenommen haben und damit vor 1945 gebaute Häuser meinen oder stadtteilbezogene Initiativen wie die BiMM (Bürgerinitiative Morgenleite/ Markersdorf-Nord)“, die ihre „Großplatte“ im Heckert-Gebiet verteidigt. Selbständig oder verknüpft tummeln sich dazwischen genügend Vereine und Gruppen, denen eins gemein ist: Sie wissen ziemlich genau was sie nicht wollen.

Gehen Sie durch diese Tür …

Die Stadt Chemnitz hat ein Stadtentwicklungskonzept (SEKo), das die offiziellen Rahmenbedingungen für Stadtumbau und Stadtentwicklung festlegt. Das ist toll, interessiert aber kaum jemand. Im Prinzip wurstelt jeder für sich herum. Der Stadtteil mit dem größten Potential für Ideen und Selbstverwirklichung ist der Sonnenberg. Er hat die klassische Stigmatisierung als „schlechtes“ Viertel (die von der Statistik untermauert wird) und verfügt über jede Menge billigen Wohnraum. In jeder westdeutschen Großstadt hätten sich Studenten, Ausländer und mittellose Kreative genau hier eingefunden, um mit stressresistenten Rentnern, Sozialhilfeempfängern und anderen nicht geflüchteten Bürgern den Humus zur Wiederbelebung des Viertels zu bilden. Eine Abdrängung und Konzentration finanzschwacher aber kreativer Pioniere in diesem Stadtteil findet jedoch nicht statt, da der soziale Druck fehlt. Billiger Wohnraum ist nicht nur auf dem Sonnenberg sondern fast überall in Chemnitz reichlich vorhanden. Es ist möglich ohne kämpferische Pionierleistung zu jeder Art und Preisklasse von Wohnraum zu kommen. Ein „alternatives Viertel“ scheitert in Chemnitz nicht an GGG und Stadtverwaltung sondern an den Rahmenbedingungen. Dazu kommt, dass, anders als in der Partnerstadt Manchester zum Beispiel, die wirtschaftliche Lage in Chemnitz nur kurzzeitig wirklich schlecht war (92-95). Alle statistischen Daten wie niedrige Arbeitslosigkeit, hohes Pro Kopf Einkommen, hohe Gewerbesteuereinnahmen, hohe Kultur- und Sozialausgaben im freiwilligen Bereich zeigen: Dieser Stadt geht es gut. Ganz zu schweigen von den unglaublichen Ausgaben im infrastrukturellem Bereich (vor allem Straßen und Brücken). Die Umstände schreien also nicht nach Zusammenarbeit und Selbstorganisation. Insofern werden alle Versuche der Partizipation jungen Menschen unter dem selbsbewusst-forschen Ansatz „hier ist eh alles verloren, lasst uns mal ran“ zwangsläufig scheitern, weil sie auf vollkommen falschen Annahmen beruhen.

… drehen Sie sich um und sagen sie laut: Nein! …

Die sogenannten „Verantwortungsträger“ in Chemnitz können es sich leisten, ungewünschte und aus ihrer Sicht unkooperative Initiativen ins Leere laufen zu lassen, weil ihr Potential an Partnern und sozialer Infrastruktur ausreichend erscheint. Dies verkürzt die Suche der „Verantwortungsträger“ nach neuen Lösungen zur Stadtentwicklung und zum Stadtumbau. Hier gewinnt Bewährtes ganz klar gegen Innovation. Dieser Kurs, so er denn als Politik formuliert wurde und nicht einfach nur passiert, ist kein Risiko. Alle statistisch belastbaren Umfragen zur Stadtentwicklung in Chemnitz beweisen, dass Stadtrat und Verwaltung der Stadt genau das machen, was die Mehrheit der Bürger möchte. Dazu gehören soziale Angebote genauso wie die Entwicklung einer modernen Stadtmitte mit repräsentativen Bürgertempeln wie Städtische Museen, Oper, Tietz, Gunzenhauser, Industriemuseum oder Mendelsohnbau. Möglicherweise geht es in diesen Fällen auch darum, den Ruf als hässlichste ostdeutsche Großstadt loszuwerden. Vor allem aber zielt diese Politik darauf, den Chemnitzern selbst zu demonstrieren „wir sind auch wer“. Unter diesem Gesichtspunkt erstaunt es nicht, dass 15.000 Chemnitzer per Postkarte gegen die Kürzung bei der Robert-Schumann-Philharmonie stimmten. Die vorgesehene Verkleinerung hätte zum Verlust des überregional ausstrahlenden Titels A-Orchester geführt. Ein Umstand der am Selbstbewusstsein der Chemnitzer nagte und diese auf die Palme brachte. Im Gegensatz dazu blieb die Gesamtheit aller schriftlichen Proteste gegen die angekündigten Kürzungen in der Jugendarbeit Anfang 2010 deutlich unter 1000 (ePetition + eMails).

Die „Bringt uns das ein positives Image?“-Frage ist also nicht zu unterschätzen für Initiativen, die in Chemnitz mit Hilfe städtischer Unterstützung etwas erreichen wollen. Ein potentielles Vorzeigeprojekt für die Partizipation junger Menschen bei der Stadtentwicklung, die Kombination Reba 84 plus Experimentelles Karree scheitert auch daran, dass es sich recht einfach als vernagelte Ruine mit zwei Straßenfesten im Jahr abtun lässt. „Anziehungspunkt für Chemnitz? Glauben wir nicht!“ Mit der wiederholten Darstellung unverwirklichter Ideen und undurchschaubarer Schwierigkeiten ist in der Öffentlichkeit wenig zu gewinnen.

… Knallen Sie die Tür zu! …

Die Verwaltung der Stadt Chemnitz bemüht sich den Dialog mit ihren Bürgern zu halten. Hauptinstrument sind punktuell stattfindenden Stadtteil- und Einwohnerversammlungen mit ihren üblichen Diskussionen zu Einkaufsmöglichkeiten, Park- und Spielplätzen sowie die stetig arbeitenden Quartiersmanager in den Stadtteilbüros vor Ort. Die Möglichkeiten dieser Institutionen sind allerdings sehr begrenzt. Umfangreiche Eigeninitiativen wie z.B. ExKa oder Wachterhäuser sprengen den Rahmen der Quartiersmanager. Da sind höhere Ebenen gefragt. So geschehen beim Wächterhaus Ziethenstraße, beim Brühlwohnprojekt und in Ansätzen auch beim ExKa.

Alternativ dazu kann ein Projekt auch alternativ sein. Das heißt darauf verzichten von jedem geliebt zu werden. Der Klassiker halt: SDS – Selbstbewusstsein, Durchhaltevermögen und Subversivität. Das ist der Kern eines alternativen Projekts.

Herrb

erschienen in Hausmeise 4.2010

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